Teamentwicklung mit dem Repertory Grid
Das Repertory Grid ist eine herausragende Methode für die Teamentwicklung. Wir können Ihnen hierfür eine perfekte softwaregestützte Lösung anbieten.
Als Beraterinnen werden wir permanent mit Angeboten überhäuft, die der Diagnostik von Einzelnen oder Teams dienen sollen. Meistens sind diese softwaregestützten Instrumente marketingtechnisch perfekt designed und versprechen den Beraterinnen lukrative Vermarktungsmöglichkeiten. Ganz ehrlich: Nichts davon hat uns bislang inhaltlich und qualitativ überzeugt. Warum? Fast alle diagnostischen Tools beinhalten Vorannahmen und Bewertungen ihre EntwicklerInnen und entbehren dadurch jeglicher Objektivität und Validität. Ganz anders beim Repertory Grid, softwaretechnisch abgebildet über die Congrid-Software.
Sie finden auf dieser Seite noch jede Menge Detailinformationen. Doch lassen Sie uns Ihnen erst mal die Highlights vorstellen:
Das Repertory Grid als Methode
- bildet die individuellen Bewertungen jedes einzelnen Teammitglieds ab
- auf Skalen, deren Endpunkte von den Teammitgliedern selbst benannt werden (es gibt keine Vorgaben, alles ist möglich).
- Auf diesen Skalen werden zu beurteilende Elemente platziert (bspw. Ich heute, Ich in 2 Jahren, ein gutes Team, ein schlechtes Team etc.),
- so dass sichtbar wird, welche Entwicklungsmöglichkeiten und Entwicklungsbedarfe bestehen.
- Daraus lässt sich eine perfekt aufs Team abgestimmte Maßnahmenplanung ableiten.
Congrid als Software
- lässt in einem dreidimensionalen, interaktiv dreh- und vergrößerbaren Raum die Anordung der Elemente erkennen,
- bringt die Wirklichkeitskonstruktionen aller Teammitglieder zum Vorschein,
- erkennt Ähnlichkeiten und Bewertungsmuster,
- liefert konkrete Hinweise auf den Erfüllungsgrad wünschenswerter Verhaltensweisen oder Teamwerte.
Klingt komplex und das ist es auch. Trotzdem funktioniert es in der Praxis außerordentlich klar und hilfreich. Bleiben Sie einfach dran und lesen Sie weiter oder kontaktieren Sie uns direkt für ein persönliches, telefonisches oder ein Online-Gespräch. In unserem Team ist Corinna Kohfink zertifizierte Congrid-Teamanalytikerin. Sie kooperiert bei der Congrid-Teamanalyse mit dem ilea-Institut in Esslingen.
Repertory Grid Grundlagen
Das Repertory Grid basiert auf der Theorie der persönlichen Konstrukte von George A. Kelly. Kurz zusammengefasst besagt diese Theorie, dass sich jeder von uns seine ganz individuelle Wirklichkeit konstruiert auf Basis der gemachten Erfahrungen. Unbewusst bilden wir Konstrukte (Gedankengebäude), mit Hilfe derer wir Erfahrungen deuten, einordnen und bewerten. Unseren Erfahrungsschatz entwickeln wir fort, indem wir neues Erleben auf Ähnlichkeiten oder Gegensätze zu gemachten Erfahrungen prüfen. So lässt sich ganz gut verständlich machen, warum verschiedene Teammitglieder die identische Teamsituation vollkommen unterschiedlich erleben und bewerten. Das sicht- und besprechbar zu machen, ist die herausragende Leistung des Repertory Grid.
Wie die Arbeit mit dem Repertory Grid ganz praktisch abläuft, schildern wir Ihnen an einem Beispiel.
Repertory Grid am praktischen Fall
Stellen Sie sich eines ihrer Teams vor. Sagen wir, es hat 5 Teammitglieder. Vielleicht läuft es ganz gut, aber irgendwie haben Sie das Gefühl, dass noch viel mehr möglich wäre; dass irgendetwas das Team daran hindert, sein volles Potential auszuschöpfen. Nun wollen Sie wissen, warum das so ist und beauftragen die Durchführung eines Repertory Grids. Was passiert nun?
1. Schritt: Wir definieren die Elemente, die auf den von den Teammitgliedern entwickelten Skalen eingeordnet werden sollen.
Mögliche Elemente sind zum Beispiel Ich heute, Ich vor zwei Jahren, Ich in zwei Jahre, Team heute, Team vor zwei Jahren, Team in zwei Jahren, gutes Team, schlechtes Team, Unternehmen heute, Unternehmen in zwei Jahren, Führung heute, gute Führung, schlechte Führung und so weiter.
2. Schritt: Wir definieren eine Reihenfolge für die paarweisen Elementvergleiche. Pro Interview (1,5 Stunden) sind meistens nicht mehr als acht Elementvergleiche durchführbar.
3. Schritt: Wir führen Interviews mit den Teammitgliedern (je nach Teamgröße mit allen oder mit Repräsentanten) durch.
Die erste Interviewee ist Claudia. Ich lege ihr den ersten Elementvergleich vor: Das Team heute und ein gutes Team - ist das eher ähnlich oder verschieden? Claudia entscheidet sich für ähnlich. Jetzt kommt die Frage: Worin besteht die Ähnlichkeit? Claudia überlegt und antwortet: "respektvoller Umgang miteinander". Nun folgt der wohl spannendste Punkt des Repertory Grid: Was ist Ihr ganz persönlicher Gegensatz zu "respektvoller Umgang miteinander"? Claudia landet bei: "eigennütziges Machtstreben".
Merken Sie, welches immense Maß an Individualität hier abgebildet wird? Jemand anderes hätte vielleicht gesagt "Unfreundlichkeit" oder "anblaffen" oder "Mobbing" oder "Gehässigkeit"...
Die erste Skala ist nun gefunden. Im nächsten Schritt ordnet Claudia alle Elemente auf der Skala zwischen "respektvoller Umgang miteinander" und "eigennütziges Machtstreben" ein. Sie überlegt sich also, wo auf dieser Skala stehe ich heute, wo war ich vor zwei Jahren, wo werde ich in zwei Jahren sein, wo steht ein gutes Team und wo ein schlechtes, wo steht die Führung usw.
Danach machen wir analog die anderen Element-Vergleiche. Wir schaffen 8 und haben somit 8 Konstrukte erhoben. Neben dem beschriebenen lauten sie:
- zukunftsorientiertes Denken versus Erstarrung
- Flexibilität versus Festhalten an Althergebrachtem
- Leistungsbereitschaft versus Egal-Mentalität
- friedliche Kooperation versus Einzelkämpfertum
- Zielorientierung versus wilder Aktionismus
- Empathie versus Ignoranz gegenüber Anderen
- Freiheitsgrad versus blindes Befolgen von Anweisungen
Auf allen 8 Skalen sind die 14 Elemente verortet. Bei den Interviews der anderen 4 Team-Mitglieder entstehen weitere 32 Skalen. Am Ende haben wir eine Datenmenge von 40 Skalen mit jeweils 14 eingeordneten Elementen. Das macht deutlich, warum hier eine Software-Lösung zum Einsatz kommt.
4. Schritt: Wir erstellen Reports, anhand derer Sie erkennen können, welche Konstrukte für Ihr Team eine Rolle spielen, wie gut das Team die vom Team gewünschten Werte erfüllt, wo Entwicklungsbedarfe gesehen werden und wie die Möglichkeiten zukünftiger Verbesserungen vom Team beurteilt werden.
5. Schritt: Sie gehen mit Ihrem Team in die Maßnahmenplanung oder Sie engagieren uns für einen Team-Workshop, an dem ganz konkret an der Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen gearbeitet wird.